Sind die denn alle irre?

Langsam aber sicher gebe ich mich dem Gefühl hin, dass ein Großteil der Menschen online leider einen an der Klatsche hat. Die bisherigen Kontakte:

Die erwähnte Frau, verheiratet und Kinder. Da habe ich abgedankt. Zu viel Drama und zu viel Verantwortung. Ich will ja schließlich nicht für das Ende einer Ehe verantwortlich sein. Auch wenn sie es eigentlich ganz alleine schuld gewesen wäre. Die Vorstellung jedoch, dass mittendrin wieder die Kinder anrufen und wissen wollen, was es nachher zum Abendessen gibt, ist wenig anziehend.

Dann kam Natascha. Wir haben uns in einem Café getroffen. Ich war ein wenig früh, sodass ich mich schon einmal reingesetzt habe und dort brav auf die junge Dame warten wollte. 10 Minuten später setzt sich eine dunkelhaarige, leicht untersetzte Frau Mitte 40 auf den Stuhl gegenüber. Ich erkläre ihr freundlich, dass ich auf jemanden warte und der Platz schon besetzt ist. Sie starrt mich an und fragt ob ich denn nicht der Mann wäre den sie im Internet kennengelernt hat. Ich glaube ich muss ziemlich doof geguckt haben bei dieser Frage. Sie war jedenfalls schon wieder im Begriff aufzustehen und zu gehen, als ich sie nach ihrem Namen frage. `Natascha´ ist die knappe Antwort. Zu diesem Zeitpunkt glaube ich schon langsam irre zu werden. Profilbeschreibung: blond, Anfang 30, sportlich und schlank. Vielleicht habe ich es ja mit Nataschas Mutter zu tun, aber von Natascha sehe ich keine Spur. Habe wenig Lust mich mit ihr auseinander zu setzten und gebe ihr zu verstehen, dass es sich um ein Missverständnis handelt und ich scheinbar auf jemand anderen warte.

Genervt von der ganzen Aktion, schreibe ich meinem nächsten „Date“, dass ich wirklich so aussehe wie auf meinen Fotos und hoffe, dass auch sie ehrlich war. Sie taucht nicht zum verabredeten Treffpunkt auf. Ah ja… nun gut immerhin keine bösen überraschungen.

Ich denke das war es das erste dann auch für mich. Online-Dating an sich hat mich schon hin und wieder mal genervt, aber immerhin schienen die Menschen dort noch halbwegs ehrlich zu sein. Hier allerdings sind meine Erfahrungen durchaus negativ zu benennen.