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Lebensorientierung

Viele Singles verspüren den Wunsch nach einer Partnerbeziehung, aber längst nicht in jedem Single-Leben spielt die Partnersuche eine übergeordnete Rolle. Die Lebenszufriedenheit eines Singles kann (muss aber nicht) primär durch die Existenz eines Partners bestimmt sein. Je nach Prioritäten können auch die persönliche Unabhängigkeit, die Selbstverwirklichung im Beruf, der Spaß im Leben oder sonstige Interessen im Vordergrund stehen. Menschen sind Motiv gesteuerte Wesen, die nach individueller Lust und Laune handeln und unterlassen, was ihnen aus mannigfaltigen Gründen nicht sinnvoll erscheint.

So möchten sich Singles, die eher freizeit- und konsumorientiert sind, gerne etwas leisten können und wählen hierfür auch ihren Beruf stärker unter finanziellen Prämissen aus. Solche Menschen möchten ihre Freizeit gerne mit Sport, Reisen und der Ausübung einer Vielzahl an Hobbys verbringen. Je individueller die Bedürfnisse in der Freizeitgestaltung sind, desto geringer wird der Wunsch nach einem Partner sein, denn Partnerschaft bedeutet auch, Kompromisse zu schließen. Umgekehrt gibt es Singles, deren Wunsch gerade darin besteht, einen Partner zu finden, der ähnliche Freizeitaktivitäten mag. Solche Menschen werden also eher den Wunsch nach einem Partner verspüren und diesen gerne als einen Gefährten in ihr Leben lassen, mit dem man intim werden und gleichermaßen Pferde stehlen kann.

Karriereorientierte Singles streben vorzugsweise nach beruflicher Selbstverwirklichung und wollen Leistungen erbringen. Sie sehen den Sinn darin, etwas aufzubauen, Verantwortung zu übernehmen und am besten auch noch kreativ zu sein! Besonders in der Aufbauphase einer eigenen Firma hat ein Partner nicht unbedingt Platz. Zumindest ist da ja noch die spärliche Freizeit, in welcher karriereorientierte Singles den Ausgleich zur stressigen Arbeit suchen. Sie sind nicht unbedingt „karrieregeil“ und schließen die Möglichkeit einer Partnerschaft auch nicht rigoros aus. Vielmehr setzen sie temporär andere Prioritäten. Wenn die Firma läuft oder der angestrebte Posten erreicht ist, kehrt eine gewisse Ruhe und Routine ein. Der Single kann sich, wenn er es denn für sinnvoll erachtet, einen Partner suchen oder einfach sagen: „Nein, ich bin glücklich, und so will ich bleiben.“

Menschen, die sich eher durch ein Gefühl der Zweisamkeit definieren und die Nestwärme einer partnerschaftlichen Beziehung brauchen, weil sie es beispielsweise aus ihrer Familie so kennen, werden ihr Leben mehr nach der Partnersuche ausrichten und alles daran setzen, jemanden passenden für sich zu finden. Hobbys, Freizeit und Beruf werden sicherlich ihre Rolle spielen, aber keine herausragende Funktion in ihrem Leben haben. Für diese Menschen liegt der Sinn vorzugsweise im: „Ich bin für Dich da und brauche eine Schulter zum Anlehnen.“

Bei familienorientierten Singles wird der Partnerwunsch an höherer Stelle stehen. Diese Menschen sind vermutlich weniger konsum- und freizeitorientiert und suchen mehr die Beständigkeit. Sie wünschen sich eine sexuelle Übereinstimmung mit dem zukünftigen Partner und bevorzugen eine eher ruhigere Lebensführung. Mit anderen Worten: Es geht ihnen darum, ein eher routiniertes, aber stabiles Umfeld aufzubauen, in dem Kinder ihren Platz haben. Denn besonders diese brauchen die Beständigkeit eines familiären Zusammenhalts.

Singles verfügen über eine wenig typisierte Lebensführung. Dennoch kann man den Versuch unternehmen, herauszufinden, wie groß der Wunsch eines Menschen ist, einen Partner zu finden.

Partnersuche

Ein Faktor, der die Intensität des Wunsches nach einem Partner mitbestimmt, ist das Alter. Singles messen, so die Forscher, je nach Alter, der Partnersuche eine kleinere oder größere Bedeutung bei. Und auch die Frage nach der Gründung einer Familie stellt sich vielen Menschen erst ab einem gewissen Alter:

Junge Erwachsene ab 18

Der Single ab 18 Jahren ist ein junger Erwachsener, der dabei ist, sich sein Leben aufzubauen. Er verfügt i.d.R. über wenig Beziehungserfahrung. Beruflich befindet er sich häufig in der Ausbildungsphase.

Junge Singles gehen gerne auf Festivals, ins Kino, in die Kneipe oder in die Disco und haben ihren Spaß. Anders als früher ist es ja nun erlaubt. Sowohl Männer als auch Frauen gehen gerne in Gruppen aus, denn alleine feiert es sich ja nicht so gut. Aus diesem Grund ist die Chance, jemanden kennen zu lernen auch nicht unbedingt gegeben, denn Männer lassen sich häufig von Frauenhorden und diese wiederum von Männerpulks abschrecken.

Die Prioritäten dieser jungen Menschen liegen ganz klar bei der Orientierung und dem Ausprobieren aller Vorzüge, die das Erwachsenenleben zu bieten hat. Somit ist es nicht verwunderlich, dass das Single-Dasein in diesen Jahren insgesamt nicht als negativ empfunden wird.

Es gibt jedoch Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Die meisten Männer wollen in diesem Alter vor allem gerne sexuell experimentieren. Sie suchen weniger die partnerschaftliche Beziehung als Frauen, die diesem Punkt eine höhere Bedeutung beimessen. Männer bleiben in diesem Alter also Single, weil sie sich lieber austoben möchten und befürchten, dass eine Partnerin zu sehr klammern könnte. Frauen dagegen bleiben alleine, weil sie keinen Partner finden, der eine längerfristige Beziehung will.

Erwachsene ab 30

Der Single ab 30 Jahren hat sich beruflich integriert und steht voll und ganz im Leben. Die Orientierungsphase ist jedoch noch nicht ganz abgeschlossen.

Singles ab 30 sind zwar immer noch Spaß- und Konsumtypen, konsumieren jedoch auf andere Weise. Anstatt rauschende Partys zu feiern und Nächte lang in Discos abzutanzen, bevorzugen sie etwas ruhigere, aber nicht minder intensive Formen der Unterhaltung. Dazu gehören beispielsweise Theaterbesuche, Konzerte, ein gutes Abendessen im Lieblingsrestaurant oder ein DVD-Abend zu Hause in gemütlicher Runde. Aber der obligatorische Bar- oder Kneipenbesuch darf natürlich auch nicht fehlen. Singles in diesem Alter kennen ihre Geschmäcker und leben ihre Individualität stärker aus, anstatt mit der Masse zu schwimmen.

Männer haben nach wie vor gerne ihren Spaß. Wenn sie jedoch ihre Traumpartnerin kennen lernen, dann entsagen auch sie dem Draufgängertum. Sie sind mit ihrem Single-Dasein i.d.R. zufrieden und genießen das Leben in vollen Zügen.

Frauen hingegen sehen das schon anders. Eine dauerhafte Bindung mit jemandem einzugehen ist für Frauen in diesem Alter wichtig. Familie gründen und Kinder bekommen steht für viele ganz oben auf der Wunschliste.

Erwachsene ab 40

Ein Mensch ab 40 hat eine gewisse Reife und Lebenserfahrung. Er hat möglicherweise schon eine gescheiterte Ehe hinter sich und gegebenenfalls auch Kinder. Zumeist kann er auf einen reichhaltigen Schatz an Beziehungserfahrungen zurückgreifen, die er, je nach Charakter und Anschauungen, positiver oder negativer bewertet.

Eine Person diesen Alters hat schon ein ausgefeiltes Gespür dafür entwickelt, was sie mag und was nicht. Sie organisiert ihre Freizeit sehr stark nach den individuellen Vorlieben und eventuellen Partnerwünschen. Mit Freunden kann der Single in diesem Alter allerdings weniger um die Häuser ziehen. Denn viele leben in einer Ehe und haben vielleicht auch Kinder. Also ist er vermehrt auf sich alleine gestellt, was den Rückzug ins Private fördert.

Wenn sich der Mann früher gerne eher sexuell ausgetobt hat, so ist ihm jetzt eine romantische Zweisamkeit lieber. Auch wenn er viele gescheiterte Beziehungen und vielleicht auch eine Ehe hinter sich hat, denkt er ähnlich. Wenn er jetzt Single ist, dann empfindet er es u.U. eher als Mangel. Entweder resigniert er oder versucht weiterhin sein Glück bei der Suche nach einem Partner. Vielleicht gewinnt er seinem Single-Dasein auch doch noch etwas Positives ab.

Frauen, die in diesem Alter noch keine Kinder haben, aber eventuell den Wunsch danach verspüren, sind oft mit ihrem Leben, wie es gerade läuft, nicht zufrieden und suchen nach Ablenkung.

Menschen in diesem Alter sind eher dazu bereit, Kompromisse einzugehen. Die Phasen, während derer man austestet, ob der andere für einen geeignet ist, sind nun kürzer. Balzrituale sind gediegener, und man tauscht sich unkompliziert über Gemeinsamkeiten aus.

Erwachsene ab 50 und Senioren

Ein Mensch ab 50 muss sich langsam mit dem Gedanken des Älterwerdens beschäftigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er geschieden ist und Kinder hat ist heutzutage recht groß. Je älter der Mensch zudem wird, desto eher kann er/sie verwitwet sein.

Insgesamt ist die Lebensführung ruhiger und gediegener. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man nicht mehr ausgeht. Die Tendenz zum Rückzug in den privaten Raum ist aber nun erheblich ausgeprägter. Andererseits gibt es noch jene Menschen, die ihre Freizeitaktivitäten bewusst im öffentlichen Raum gestalten, indem sie z.B. wieder mehr Sport treiben. Die Diskrepanz zwischen aktiver/öffentlicher und eher ruhiger/passiver/privater Lebensführung wird größer.
Wenn jemand schon lange keinen Partner mehr hatte, dann wird dieser Zustand nunmehr zu einer Gewohnheitssache. Nicht wenige bleiben lieber alleine und versuchen, aktiv das Beste daraus zu machen. Ihnen kann das Single-Leben durchaus Freude bereiten! Andere träumen hingegen immer noch von der großen Liebe. Sie trauen sich jedoch häufig nicht, einen Partner zu suchen, da sie meinen, sie seien zu alt. Wiederum andere sehen es einfach gelassen. Wenn es so sein soll, kommt der Traumpartner schon von alleine in ihr Leben.

Einen neuen Partner zu finden ist in diesem Alter allerdings nicht mehr so einfach. Nicht, weil es keine Kandidaten gäbe, sondern, weil viele ältere Menschen schon zu stark von ihrer Vergangenheit geprägt sind und nun ganz genau wissen, wen sie an ihrer Seite wollen oder nicht wollen. Mit anderen Worten: Ihre Ansprüche an einen Partner sind nun besonders hoch.

Wenn sie jemanden finden, dann kombinieren ältere Menschen ihren Wunsch nach Liebe, Sex und Zärtlichkeit gerne mit jenem nach einer tiefen emotionalen Verbundenheit. Hierbei sind ihnen Vertrauen und ein reger verbaler Austausch sehr wichtig.

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