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Im Zeitalter der Mobilität sind Fernbeziehungen keine Seltenheit und gehören zum Beziehungsalltag vieler Menschen. Noch vor 20 Jahren waren Fernbeziehungen eher eine Ausnahme. Die Menschen waren viel mehr ortsgebunden und beschränkten ihre Partnerwahl auf regionale Gegebenheiten. Zu dem Wandel haben nicht zuletzt die Singlebörsen und Partnervermittlungen beigetragen. Viele Onlineflirts führen heute zu Fernbeziehungen, da in der virtuellen Welt Distanzen leicht verschwimmen und zunehmend an Bedeutung verlieren.  Experten sind sich einig, dass jede 7-8 Beziehung in Deutschland auf Distanz gelebt wird.

Oft sind berufliche Gründe dafür verantwortlich, dass wir den Wohnort wechseln müssen. Befindet man sich in dieser Zeit in einer glücklichen Beziehung, dann entwickelt sich diese oft ungewollt zu einer Fernbeziehung. Andere Paare gehen in Sachen Liebe bewusst auf Distanz und genießen die Freiheiten, die sich ihnen dadurch eröffnen. Dabei sehen sich Fernbeziehungspaare nur selten als Affären oder Liebschaften. Meist sind es seriöse Wochenendbeziehungen, bei denen Beziehungspausen von 2-3 Wochen zum Alltag gehören.

Typische Gefühlsentwicklung in einer Fernbeziehung

Die Partnerschaft wird in einer Fernbeziehung nicht selten auf eine harte Probe gestellt. Grundsätzlich machen alle Distanzpaare die gleichen „emotionalen Entwicklungszyklen“ durch. Am Anfang der Beziehung distanziert man sich  bewusst von der Problematik und versucht sie zu leugnen. Danach kommt meist die schwierigste Phase: Wochenlange Trennungen führen auf Dauer oft  zu intensiv empfundener Einsamkeit, Wut, Traurigkeit und in manchen Fällen sogar zu Depressionen bei dem Partner. Irgendwann tritt dann ein  emotionaler Wendepunkt ein, der Zeitpunkt, an dem die Fernbeziehung als solche akzeptiert wird mit all ihren Vor- und Nachteilen. In Zeiten der Trennung pendeln sich irgendwann die Gefühle ein, man empfindet zunehmende Stabilität und lernt, souverän mit dem Alltag umzugehen. Im Laufe der Woche aber lassen sich dennoch Sehnsucht und Einsamkeit nicht vermeiden.

Sind Fernbeziehungen zwangsläufig  zum Scheitern verurteilt?

Zu lange Fernbeziehungen können der Partnerschaft nur schaden und sind daher mit Vorsicht zu genießen. Da solche Beziehungen in der Regel nicht ewig halten, ist es ratsam, sich schon früh genug darüber klar zu werden ob man den Partner fürs Leben gefunden hat und die Beziehung auch fortsetzen möchte. Denn meistens bestehen nur zwei Auswege: Entweder trennt man sich, weil die Gefühle für einander allmählich nachlassen und nicht mehr stark genug sind, um die Frust des Alleinseins in Kauf zu nehmen, oder aber die Liebe zu einander nimmt im Laufe der Monate zu und man möchte am liebsten zusammenziehen oder zumindest in der Nähe leben. Im zweiten Fall muss mindestens ein Partner dem anderen entgegenkommen. In vielen Fällen sind es berufliche und gesellschaftliche Opfer, die man aufbringen muss, wobei man einen Studienplatz-, Arbeitsplatzwechsel oder den Verlust des bisherigen Freundeskreises in Kauf nehmen muss.

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