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Eine Beziehung besteht aus Harmonie im Alltag, und sie besteht auch aus Sex. Viele Menschen tendieren dazu, diese beiden Aspekte von einander zu trennen, aber das Gegenteil ist der Fall: Das Sexualleben wird umso gelungener, je stärker die Paaridentität ist, die sich im Laufe der Zeit im Alltag und in Konfliktsituationen bilden kann, wenn Menschen, wie schon beschrieben, konstruktiv miteinander umgehen.

Eine ausgeprägte Paaridentität ist der Hauptbaustein für eine starke emotionale Verbundenheit innerhalb einer partnerschaftlichen Beziehung – denn sie vermittelt ein WIR-Gefühl, das mit großem Vertrauen und Akzeptanz verbunden ist. Deswegen sollten beide Partner aktiv daran arbeiten.

 1. Aktive Beziehungsgestaltung

  • Man sollte seinem Partner aufmerksam zuhören und auch Fragen stellen, wenn man etwas nicht vertsanden hat
  • Man sollte die Leistungen des Partners würdigen
  • Man sollte sich bemühen, für den Partner attraktiv zu bleiben
  • Man sollte sich selbst und dem Partner Freiräume lassen
  • Immer ehrlich sein
  • Akzeptanz von Schwächen
  • Respekt und Kompromissbereitschaft
  • Streitigkeiten sollten sachlich und konstuktiv sein. Erpressungen und falsche Vorwürfe sollte man unterlassen
  • Nicht nachtragend sein
  • Humor ist immer wichtig

2. Intimität

Eine tiefe Verbundenheit (Intimität) entwickelt sich in vielen festen Beziehungen erst im Laufe der Jahre. Es ist ein langer Prozess mit vielen Hürden. Viele Paare haben überdies eine falsche Vorstellung darüber, was der Begriff “Intimität” überhaupt bedeutet. Sie glauben, Intimität setze die vollkommene Akzeptanz des Partners voraus. Ihrer Meinung nach geht es darum, sich vorbehaltlos zu bestätigen und selbst das geheimste Detail zwangsläufig miteinander zu teilen. Wer dieses Bild von Intimität hat, ist vor Enttäuschungen kaum gefeit.

Denn wenn der Partner diese Annahmen nicht erwidert und schweigt, hat der andere das Gefühl nicht verstanden worden zu sein. Hier hilft kein Kommunikationscoaching der Welt, denn es ist davon auszugehen: Der Partner hat durchaus verstanden, er will die Botschaft aber nicht erwidern. Was also tun?

Intimität bedeutet vor allem zu erkennen, dass beide Partner zwei getrennte Wesen sind, die in bestimmten Bereichen keine oder noch keine Gemeinsamkeiten haben.

Fakt ist: So lange die Partner von wechselseitiger Bestätigung abhängig sind, wird immer derjenige den Grad an Intimität bestimmen, dessen Bedürfnis nach Intimität geringer ist. Das führt in den meisten Fällen dazu, dass sich Paare von einander entfremden, sich einander nicht mehr mitteilen und die Beziehung ihren toten Punkt erreicht.

Keine Frage, es ist gut, sich dem anderen mitzuteilen. So wie man sich gerne sieht, wie man meint zu sein, dem Partner seine geheimsten Gedanken mitzuteilen. Auch, dass man sich auf derartiges Verhalten eine positive Reaktion des Partenrs erhofft, ist selbstverständlich. Dennoch sollte man sich von der Annahme trennen, Intimität müsse zwangsläufig so aussehen.

Wichtig ist, sich dem Partner zu öffnen und nicht unbedingt davon auszugehen, dass er die eigenen Äußerungen akzeptiert und sich seinerseits öffnet.

Das eigene Selbstwertgefühl sollte nicht nur vom Partner und seinen Reaktionen abhängen. Aber es ist wichtig, sich vom Partner auch negatives über sich selbst anzuhören und zu versuchen, das beste daraus zu machen und sich zu ändern und/oder Kompromisse einzugehen. Denn nur wer schon eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufgebaut hat, ist kritikfähig genug, auch negatives Feedback positiv zu verwerten.
Es ist dabei wichtig, dass man nicht jedes mal, wenn man etwas negatives über sich hört, seinem Partner gereizt sagt: „ja, aber du machst dies und das und das passt mir auch nicht.“ Die Kritik aufnehmen und verarbeiten und dem Partner dabei nicht vor den Kopf stoßen. Genau so behutsam muss man aber auch umgehen, wenn man selbst dem Partner etwas negatives mitteilen möchte.

3. Kompromisse

Eine gute Beziehung setzt die Kompromissbereitschaft beider Partner voraus. Jeder Kompromiss besteht daraus, dass man ein „Opfer“ leistet. So gibt man seinem Partner zu verstehen, dass einem das Anliegen wichtig sind.

Das heißt also nicht, dass man deswegen zwangsläufig unzufrieden wird. Denn jeder Kompromiss dient doch dem höheren Ziel. In einer gesunden Beziehung gehen beide Partner gerne Kompromisse ein, weil sie wissen, dass es ohne nicht geht. Man tut dem anderen gerne einen Gefallen und kommt ihm deswegen entgegen. Wer sein Leben ohne Kompromisse führen will, kann dies im Übrigen nur tun, indem er sich der Chance beraubt, eine Beziehung einzugehen. Derart auf die Liebe zu verzichten, stellt doch eigentlich das größte Opfer von allen dar, oder? Langfristige Planung erleichtert die Kompromissfindung erheblich. Sie erlaubt eine möglichst objektive Betrachtung und Bewertung.

Solange sich beide Seiten gleichermaßen daran halten, sollte der Harmonie nichts im Wege stehen. Sobald aber ersichtlich wird, dass ein Partner tendenziell mehr nachgibt als der andere, kann die Situation kritisch werden. Denn diese Unausgeglichenheit führt langfristig zur Unzufriedenheit des nachgiebigeren Parts. Außerdem gewinnt der Sturkopf dann ein Gefühl von Überlegenheit, welches es um jeden Preis zu verhindern gilt.

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