Selten bin ich mit einer solchen Euphorie zum ersten Treffen der Eltern einer neuen Freundin gefahren. Nun gut, zugegebenermaßen gab es da auch nicht wirklich viele. Um genau zu sein nur die Eltern meiner Ex waren wirklich ein relevanter Teil meines
Ernst verschoben
Da ich viele Dinge im Leben lieber tue, als ernsthaften Planungen nachzugehen, habe ich mich entschlossen, dass große „Meet&Greet“ erst einmal zu verschieben. Jasmin scheint auch nicht sonderlich interessiert daran zu sein. Warum denn aber auch? Die Familie eines Partner kennenzulernen ist immer unendlich anstrengend. Man kennt sich nicht, es ist steif, siezt man sich, duzt man sich? Mit der Zeit wird alles natürlich entspannter, aber bis dahin ist ein grausamer Weg voller tauber Omis, steifer Familienfeste, auf denen jeder jeden kennt und man selbst völlig sinnfrei und fehl am Platz in der Ecke sitzt und hofft, dass es bald endlich vorbei ist. Zumindest, wenn man ich ist und sich bei weitem schönere Dinge vorstellen kann, als mit Tante Gertrud über die Hüftleiden oder mit Onkel Udo über die Hecke im Garten zu reden.
Viel gelegener kam mir indessen die Tatsache, dass am Montag mein Urlaub anfängt. Die Sommerferien sind dann fast überall vorbei und die Erwachsenen ohne kreischende Kinder können sich nun endlich wieder in fremde Länder mit Strand wagen. Ich hab lange überlegt, ob es zu früh ist, um mit Jasmin gemeinsam wegzufahren. Irgendwann müssen wir es ja aber tun, und ich denke man kann nirgends besser herausfinden, ob man zusammen passt, als in einer zweiwöchigen Reise, in der man nur aufeinander hockt. Sie hat leider erst eine Woche später Urlaub, sodass ich meine angepeilten drei Wochen nicht wegfahren kann.
Bei zwei Wochen lohnt natürlich auch ein 12-Stunden+ Flug kaum, sodass wir uns eine nähere Destination aussuchen mussten. Dennoch sollte es im September auch noch schön warm sein und ein Strand ist ein absolutes Muss-Kriterium (MUUUUSSSSSSSS, um es mit Jasmins Worten auszudrücken). Ich allerdings kann mich keine zwei Wochen an einen Strand liegen, da werde ich wahnsinnig. Ich brauche zumindest ein paar Tage irgendeine Beschäftigung, die mich vor eintretendem Wahnsinn beschützt. Wir haben uns für Sardinien entschieden. Einer Insel, der ich bisher nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet habe und mich nun frage: „wieso eigentlich?“. Strand ist vorhanden, wandern kann man auch, ein paar „Städte“ gibt es auch zu erkunden. Für zwei Wochen perfekt und im September nicht zu heiß. Glanzstück. Ich fange schon mal an zu packen. 1 ½ Wochen vor Abflug.