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Jammern hilft auch nichts

Seit fast einer Woche verschanzt Laura sich nun schon in meiner Wohnung. Nicht, dass ich meine Schwester nicht gerne um mich habe, aber 60m² können ganz schnell verdammt klein werden. Egal wo ich hinsehe, sie ist da. überall liegen ihre Sachen verstreut und immer wenn ich nach Hause komme, wartet sie schon auf mich. Langsam stoße ich an die Grenzen meiner Gastfreundschaft. Doch wie teilt man seiner emotional schwer labilen Schwester mit, dass sie doch bitte ihr Leben wieder auf die Kette bekommen soll und sich vor allem langsam mal wieder um ihre Kinder kümmern sollte. Jammern hilft ja doch nicht!

Dennoch hörte ich Worte aus meinem Mund kommen, die ich so nie sagen wollte: „Bleib so lange du willst!“ Oder so lange ich dich nicht aus dem Fenster schubse. Wenn ich meinem Kopf so zuhöre, finde ich mich ziemlich fies. Aber was bringt es meiner Schwester in meiner Wohnung zu sitzen, die Situation zu beweinen und die Realität zu leugnen? Trennung oder nicht, lange lässt sich eine solche Entscheidung ja doch nicht rauszögern! Irgendwann wird sie ja doch in den sauren Apfel beißen müssen und sich mit allem auseinander setzen. Warum dann nicht jetzt?

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