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Ein Ballonkünstler später

Wie immer konnte ich die fünfte Jahreszeit sehr gut genießen und mich köstlich amüsieren. Als Gentleman unter den Frauen schweige ich natürlich über nebensächliche Turteleien und möchte nur die Hauptattraktion erwähnt wissen. In einer viel zu kleinen, viel zu warmen, viel zu stickigen Kneipe an einem schönen Freitagabend, in der plötzlich auch allgemein geltendes Rauchverbot die feiernde Menge wenig interessierte, kam ein junger Mann mit, zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftiger, Kopfbedeckung auf mich zu. Eine Krone geformt und geflochten aus Ballons. Erstmal herzlich gelacht als gleich der erste Betrunkene auf die Idee kam, dass man besagte Krone ja auch wunderbar klauen und durch den Raum werfen kann. Der junge Mann ist also seinem Ballonhut hinter her gespurtet und konnte ihn dann doch erfolgreich wieder zurück erobern. Letztlich schaffte er seinen Weg durch die Menge doch noch zu mir und bastelte ein kleines, einer dicken Raube ähnelnde Tier, das sich dank nicht ganz aufgeblasenem Ballon, wie ein Armband tragen ließ. Mit 1,5 Promille war ich natürlich auch ein leicht zu begeisterndes Publikum und kam dennoch aus dem Staunen nicht mehr herum. Ich habe ihm dann mitgeteilt, dass ich es Hans-Hermann nenne und dass es von nun  an mein Haustier sein wird. Und siehe da, Hans-Hermann sitzt unverletzt auf meinem Schreibtisch und guckt mir beim Verfassen dieses Eintrags zu.

Der Ballonkünstler heißt übrigens Andre und ist betreibt neben dem Faszinieren betrunkener Menschen auch eine eigene Bühnenshow mit Zaubertricks, oder sowas in der Art. Ich erinnere mich leider nicht mehr besonders gut, habe aber dankenswerterweise seine Nummer in meinem Handy gespeichert und dadurch auch schon eine offizielle Einladung ihn mal in Action zu sehen. Ich bin mir noch nicht  ganz sicher, was ich von einer Karriere als Magier (oder so) halten soll, anschauen jedenfalls kann man es sich bestimmt mal.

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