Überspringen zu Hauptinhalt

Experiment Speeddating

Klare Regeln, eine festgesetzte Anzahl an Menschen und Minuten, die man miteinander verbringt, Smalltalk beziehungsweise der Versuch, so viel wie möglich in einer sehr kurzen Zeitspanne über einen Menschen zu erfahren und das alles an einem Abend. Speeddating. Einige lieben es, manche verabscheuen es. Doch wie genau stehen die Erfolgschancen und was sollte man tun um eben diese zu erhöhen?

Bei gerade einmal 4,5% aller Teilnehmer von Speeddating Events kommt es danach zu einer Partnerschaft. Sex nach einer Runde Speeddating ist ein bisschen wahrscheinlicher – 6%. Nicht gerade berauschende Zahlen, wenn man auf der Suche nach einem Partner ist. Dennoch nehmen immer wieder Menschen an eben solchen Veranstaltungen teil. Natürlich fehlen aber auch die Vergleichswerte. Wer weiß schon, wie gut die „Quote“ nach einem Besuch in einer Kneipe/Bar/Disco ist?

Wichtig ist, so Forscher, die sich mit Speeddating als Beziehungssuche beschäftigen, sowohl Attraktivität der Probanden, wie auch die Persönlichkeit. Dabei kann das Gegenüber die eigene Persönlichkeit schon nach 15-20 Sekunden relativ gut einschätzen. Nachgefragt ergeben sich große übereinstimmungen der Selbst- und Fremdbeschreibung von Charaktereigenschaften. Lediglich eine Eigenschaft ist hinderlich, wenn man beim Speeddating jemanden kennenlernen möchte: Schüchternheit. Dies gilt allerdings nur für Männer. Schließlich werden Männer gerne bestimmte Rollenbilder zugeschrieben, wie zum Beispiel der Eroberer. Schüchternheit zerstört dieses Rollenbild.

Wichtig auch: Männer sind weniger wählerisch. Sie sind generell eher geneigt „ja“ zu sagen, als Frauen. Frauen sind demnach der entscheidende Faktor, bei einer sich anbahnenden Beziehung. Sie entscheiden letztlich, ob die Beziehung (welcher Art sie auch immer sein mag) stattfindet oder nicht. Ein Fakt, der aber nicht nur beim Speeddating relevant ist. Auch in anderen Kennenlernsituationen konnte gezeigt werden, dass Männer sich schneller verlieben und eher „ja“ sagen.

Wirklich interessant jedoch: Diese Regel wird ausgehebelt, wenn Frauen ein höheres Alter erreichen. Ca. ab dem dreißigsten Lebensjahr werden Frauen weniger wählerisch. Außerdem scheint es, als würde wählerisches Verhalten generell mit den Regeln des Marktes einhergehen. Das heißt, dass Menschen, die es sich leisten können wählerisch zu sein, dies auch sind. Junge und attraktive Frauen sind tendenziell wählerisch, sowie ältere und attraktive Männer. Bei Männern steigt die Attraktivität sogar mit dem Alter, denn hier wird oft der soziale Status als attraktiv wahrgenommen, der eben häufig mit dem Alter steigt.

http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article140633526/Er-wird-im-Alter-attraktiver-sie-weniger-waehlerisch.html

An den Anfang scrollen