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Zeit für etwas Neues?!

Wie viele Chancen räumt man einem Menschen ein? Vor allem dann, wenn man seine Vorgeschichte kennt und auch noch nachvollziehen kann! Wann ist der Punkt gekommen, an dem man eine solche Beziehung wirklich klipp und klar beendet? Wahrscheinlich schon vor einem Monat. Aber ich bin einfach nicht konsequent genug. Und vielleicht auch einfach ein wenig verliebt. Blöde Liebe. Macht mir ständig meine Lebenspläne kaputt. Ich wollte doch einen normalen Partner. Nicht auch jemand emotional leicht behinderten, wie mich. Gegensätze ziehen sich an. Gleich und Gleich mag sich zwar gern gesellen, aber vernichtet sich am Ende wohl selbst. Wie genau sollen denn auch zwei Menschen, die emotional so mitgenommen sind, dass sie sehr lange Zeit gebraucht haben, um überhaupt jemanden zu finden, klar miteinander kommunizieren. Das schreit ja fast nach Chaos.

Aber, wie ich auch schon mal erwähnt habe, wird es mit dem Alter ja nicht besser. Je älter ich werde, desto unwahrscheinlicher wird es, dass ich noch jemanden finde, der emotional normal ist. Der Zug ist wahrscheinlich mit Mitte 20 abgefahren. Aber der Zug hat mich ja auch mit meiner besten Freundin betrogen. Jetzt sind alle Männer entweder aus langfristigen Beziehungen entstiegen, vielleicht sogar schon geschieden (Oha, ich bin so alt, dass man schon geschieden sein kann), hatten noch nie eine Freundin (ganz klares „Nein“) oder bisher nur lockeren Beziehungen eine Chance gegeben haben und sobald es ernst wurde, die Notbremse gezogen haben. Das kann einem ja dann auch gestohlen bleiben. Meine einzige Chance ist eine Zeitmaschine.

Zurück zum greifbaren und lösbaren Problem. Nach einer Woche völligen Schweigens, kam dann ein Lebenszeichen von Clemens. Wir sollten wirklich noch einmal sprechen. Ich habe ja Recht. Irgendwie. Es ist eben nicht so einfach.

Also treffen wir uns zu einem weiteren Gespräch. Mein Innerstes hofft natürlich auf Einsicht, Entschuldigung und das Versprechen, dass es von nun an bergauf geht. Ich glaube für Clemens war es auch genau das. Er gibt mir Recht. Er entschuldigt sich und will an sich arbeiten. Von uns ist aber niemals die Rede. Von uns als Paar mit einer gemeinsamen Zukunft. Ich stimme natürlich zu. Mit allem was er sagt, hat er ja auch Recht. Nur reicht mir es eigentlich nicht. Aber ihn zu etwas zwingen, wozu er nicht bereit ist, bringt wohl auch nichts.

Ich frage ihn am Ende, wo das uns nun lässt. Er brauche ganz einfach noch ein bisschen Zeit. Vielleicht auch ein bisschen mehr als ein bisschen, möchte mich aber nicht aus seinem Leben verlieren, weswegen er es eher locker angehen lassen will. Das zumindest ist eine Ansage, mit der ich arbeiten kann. Locker kann ich, wenn es klar definiert ist. Das heißt für mich vor allem mal wieder ein paar nette Dates. Lang kein peinliches erstes Date Schweigen mehr erlebt. Wird auch wieder Zeit.

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