Selten bin ich mit einer solchen Euphorie zum ersten Treffen der Eltern einer neuen Freundin gefahren. Nun gut, zugegebenermaßen gab es da auch nicht wirklich viele. Um genau zu sein nur die Eltern meiner Ex waren wirklich ein relevanter Teil meines
Eis gebrochen, Experiment beendet?
Es ist eine ziemlich deutliche Verbesserung der ganze Beziehungssituation zu beobachten. Vielleicht hat es tatsächlich nur eine erste „Nacht“ gebraucht, um das Eis endgültig zu brechen? Ich weiß es nicht, aber der Umgang zwischen uns ist einfacher geworden, weniger angespannt, weniger kompliziert. Vielmehr so, wie ich es zu Beginn erwartet hätte. Meines Erachtens ein Grund, das Experiment einzustellen. Es sind weniger als zehn Dates gewesen, die wir gebraucht haben, um uns füreinander zu entscheiden, wenn man dies so sagen kann, schließlich sind es nun auch erst ein paar Wochen, die wir miteinander verbracht haben.
Dennoch, Jasmin ist anderer Meinung. Sie würde es gerne bis zum Ende durchziehen, sodass wir danach auch eine gewisse Sicherheit haben. Ich musste in mich hinein lachen und habe mich dann kurzzeitig gefragt, ob dieser Sicherheit bei ihr noch nicht vorhanden ist?
Ich jedenfalls habe mich seit langem nicht mehr so sicher und wohl gefühlt. Bei den meisten anderen Frauen, die ich seit meiner Trennung vor vier (Oh ha, so lange ist das schon her? Ich rechne lieber nochmal nach) Jahren kennengelernt habe, wollte entweder ich, oder auch mal sie Reißaus nehmen. Dann war da ja noch Clara. Retrospektiv ein Glück, dass es nicht funktioniert hat. Zu diesem Zeitpunkt ein wahrer Graus, aber auf Dauer wäre das wahrscheinlich ohnehin nichts geworden, selbst wenn wir beide wirklich eine neue feste Beziehung angestrebt hätten.
Bei all dieser Betrachtung kann ich nur sagen, dass ich definitiv an dem Punkt bin, an dem ich mehr als bereit bin eine neue Beziehung (und hoffentlich die letzte) anzugehen. Umso mehr brachte mich Jasmins Kommentar zum Nachdenken. Die großen „Was, wenn…“ – Fragen. Damit sollte man sich wohl nicht allzu tiefgründig beschäftigen, wenn man in seinem Leben doch noch irgendwann einmal Zweisamkeit und den ganzen anderen Spaß finden möchte. Schließlich gibt es immer ein „Was, wenn…“ und nie eine wahre Sicherheit. Obwohl, gerüchteweise soll es ja großkirchliche Vertretungen geben, die Scheidung einfach nicht anerkenne. Der Vatikan soll um diese Jahreszeit ja auch ganz reizend sein.
Letztlich bleibt wohl doch nur die Möglichkeit, sich immer und immer wieder aufzuraffen und weiterzumachen und das Beste zu hoffen. Auch, wenn es immer und immer wieder schief geht. Oder eben man lässt es bleiben und lebt sein Leben alleine mit einer Frauendurchreich Station. Apropos: Ich habe lange nichts mehr von Tim gehört. Wird wohl Zeit, dass ich ihm mal einen Besuch abstatte.