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Tatjana Meissner – finde-mich-sofort.de

Heute freuen wir uns, Euch Tatjana Meissner, Autorin, Kabarettistin und Ex-Online-Daterin, vorstellen zu können.
Sie hat vor drei Jahren das Buch „finde-mich-sofort.de“ herausgebracht und ist damit immer noch erfolgreich auf Tour.
Darin beschreibt sie den lustigen und manchmal auch frustrierenden Dating-Alltag eines Singles, der sich im World Wide Web auf die Suche nach dem passenden Partner macht.

Interview mit Tatjana Meissner

koydo: Hallo Frau Meissner. Sind Sie persönlich genauso zum Online-Dating gekommen, wie im Buch beschrieben? Haben Sie von einer Freundin den Tipp bekommen?

TM:  Ja, es war ein Tipp einer Freundin, die so bereits ihren Traummann gefunden hat. Außerdem habe ich damals gerade ein Quiz im MDR-Fernsehen moderiert („delikat- das Quiz zum Osten“), in dem ich Altbundesbürger Fragen zu den neuen Bundesländern bzw. zum Osten stellte. Meine Quizkandidaten wussten darüber so gut Bescheid, dass ich nachfragte, wie das käme und dabei stellte sich heraus, dass sie fast alle mit ostdeutschen Partnern liiert waren, die sie im Internet kennen gelernt hatten.
Alles, was ich in meinem Buch beschreibe, ist wirklich so passiert. Ich habe die Singleplattformen nicht zu Recherchezwecken „missbraucht“, sondern wirklich und wahrhaftig einen Mann für´s Leben gesucht.

koydo: Wie stehen Sie zum Thema “Ehrlichkeit” im Online-Dating? Ihre Protagonistin nimmt es ja zunächst auch nicht so genau damit, ärgert sich aber über die Männer, die in ihren Profilen schummeln.

TM:  Ich bekenne: ich habe geschummelt, aber nur beim Alter. Ich fühlte mich damals noch so jung und frisch, dass ich meine männlichen Altersgenossen als „zu alt“ für mich empfand. Ich glaube das lag an den Wahrnehmungsstörungen in der Mitte des Lebens, der so genannten Midlifecrisis. Bei allen anderen Angaben war ich besonders ehrlich und kompromisslos, weil ich ja einen Mann finden wollte, der wirklich zu mir passt.

koydo: Welches ist Ihre Lieblingsanekdote aus der Online-Dating-Zeit?

TM:  Rosenkavalier: ein Mann, wie man ihn sich wünscht, gutaussehend, kommunikativ und einer, der mir nach dem ersten Date jeden zweiten Tag Rosen schickte. Als ich ihn dann mit allen Mitteln der Kunst in einer lauen Sommernacht verführen wollte, schien er es nicht zu bemerken. Als er sich verabschieden wollte, fragte ich ihn direkt, was er denn davon hielte, die Nacht bei mir zu verbringen. Daraufhin sagte er: „Oh, darüber muss ich erstmal eine Nacht schlafen!“ und verschwand.

koydo: Welches Date war das peinlichste und warum?

TM:  Das wirklich peinlichste Date habe ich in meinem Buch nicht beschrieben. Das war wirklich zu peinlich und zu intim. Das  werde ich auch jetzt nicht verraten, denn: Was soll meine Mama dann von mir denken?

koydo: Würden Sie Online-Dating weiterempfehlen?

TM:  Unbedingt. Ich empfehle es auch ungefragt  jedem Single, den ich treffe. Im Internet kann man aufgrund der großen Auswahl Gleichgesinnter und der anfänglichen Anonymität ganz gezielt suchen und kompromissloser sein als im „richtigen“ Leben. Wichtig für mich war, dass ich beim Suchen gelernt habe, ehrlich zu mir zu sein, genau zu überlegen, was ich will und die Angst abzulegen, niemanden mehr zu finden. Dadurch bekam ich die Lockerheit, die ich brauchte, um klar entscheiden zu können und die Männer nicht unter Druck zu setzen.

koydo: Welchen Tipp würden Sie Online-Datern geben? Was sollten sie auf jeden Fall beachten, bzw. nicht tun?

TM:  Man sollte genau wissen, was man will; entspannt an die Suche gehen, sich auch Zeit dafür nehmen. übrigens ein häufig genutztes Argument gegen diese Art der Suche. Ich sage dann immer: „Wenn Du einen Partner hast, musst Du doch auch Zeit für ihn haben!“

Außerdem sollte man – vor allem als Frau- nicht zu schnell die eigene Telefonnummer rausgeben, lieber selber anrufen und sich beim ersten Date absichern, indem man sich an einem belebten und vertrauten Ort trifft und eine Freundin über den Mann, den man trifft und das Date informiert. Man sollte mit Ablehnung umgehen können (man selbst finde ja auch nicht jeden toll) und auch als Frau seine Rechnung im Restaurant selbst bezahlen.

Nach dem ersten Chat: nicht zu viel Zeit bis zum ersten Date verstreichen lassen, denn letztendlich entscheidet man sich erst richtig, wenn man sich getroffen hat. Und ganz wichtig: Wenn mir irgendeine Kleinigkeit schon beim ersten Treffen nicht gefiel, mir etwas komisch vorkam; habe ich  mich nicht wieder getroffen. Auf Veränderung des potentiellen Partners zu hoffen, wenn man erstmal zusammen ist, empfinde ich als den größten Fehler, den man machen kann.

koydo: Das sind sehr gute Tipps! Immer wieder hört man ja, dass Leute auf Singlebörsen neben dem Partner fürs Leben auch Menschen kennen lernen, mit denen sie dann eine gute Freundschaft verbindet. Haben Sie Freunde gefunden? Haben Sie noch Kontakt zu Männern von damals?

TM:  Ich habe so viele interessante, intelligente und humorvolle Männer kennen gelernt, wie nie zuvor im Leben. Dass wir nicht zusammen passten, heißt ja nicht, dass ich sie deswegen nicht mehr leiden kann. Ich bin mit einigen noch befreundet, mit anderen arbeite ich sogar zusammen, z.B. bei der Entwicklung meiner Comedy-Shows.

koydo: Der Unterschied zwischen West-Männern und Ost-Männern wird ja immer wieder angesprochen in ihrem Buch. Denken Sie, dass die Generation um 20, die auf Singlebörsen nach Flirts, Liebschaften und Lebensabschnittsgefährten sucht, da auch noch so einen Unterschied bemerken kann? Ist das in der jüngeren Generation noch aktuell und ein Thema?

TM:  Ich glaube, dass der Unterschied bei 20-jährigen gar keine Rolle mehr spielt. Wenn man aber wie ich schon fast 40 ist und einen Partner sucht, dann fühlt sich die „gemeinsame“ Vergangenheit sehr vertraut an und ebnet den Weg für die Gefühle. Bei 20-Jährigen liegt die gemeinsame Vergangenheit ja im wiedervereinigten Deutschland und das ist auch gut so.

koydo: Ist mit diesem Buch das Thema Online-Dating für Sie abgehakt oder könnte da noch mehr kommen?

TM:  Ich würde immer wieder Single-Plattformen bei der Partnersuche nutzen. Muss ich aber nicht. Denn ich habe meinen Traummann gefunden und bin mir zum ersten Mal im Leben sicher, dass ich mit ihm auch immer zusammenbleiben werde. Aber natürlich nutze ich im Internet soziale Netzwerke zur Kommunikation und für meine Arbeit.

koydo: Jetzt, da Sie ja den passenden Mann gefunden haben, was steht da auf dem Programm? Möchten Sie ihren zweiten Roman auch kurz den Lesern vorstellen?

TM:  In meinem zweiten Roman „Alles außer Sex- zwischen Caipirinha und Franzbranntwein“, der kürzlich im Eulenspiegelverlag erschienen ist, beschreibe ich meine und die Erlebnisse mit meinem Traummann in der Mitte des Lebens; also in der Zeit, in der das Hirn auf Hochtouren läuft, aber der Körper anfängt, auseinander zufallen. Mich selbst zu loben liegt mir nicht, aber ein Kollege vom MDR sagte über mein Buch mal:

„Gegen die Angst vor dem Alter gibt es nicht viele Möglichkeiten: 1.) Selbstmord in jungen Jahren 2.) Unzählige Schönheits-OP´s mit ungewissem Ausgang ODER…und viel besser, insbesondere mit positiven Wirkungen für Zwerchfell und die Ausschüttung von Glückshormonen: DIESES Buch!!!“ (Achim Geimer)

Mehr Informationen zu mir, meinen Büchern und Comedy-Shows gibt es auch unter www.tatjana-meissner.de. Alles zum Thema Single-Plattformen, Anekdoten und Tipps kann man auf meinem frisch erschienenen Hörbuch- einem Live- Mitschnitt einer meiner Lesungen- auch „nachhören“.

Vielen Dank für das Interview, Frau Meissner!


finde-mich-sofort.de

Tatjana Meissner/ Alexandra Winkler: finde.mich-sofort.de – Per Klick zum Glück oder per „net“ ins Bett?

Inhalt:

Das Projekt der Internet-Männer-Suche nimmt die Autorin Tatjana Meissner gemeinsam mit ihrer Schwester Alexandra in Angriff, weil Frauen nicht nur gern gemeinsam auf die Toilette gehen, sondern auch zusammen besser leiden, Erfahrungen austauschen, und noch lieber einander trösten und motivieren.

Mitten im Leben und erfolgreich im Beruf läuft es privat für die beiden Vierzigerinnen plötzlich alles andere als gut. Also greifen sie auf eine der fast 2000 Internetseiten für liebesdurstige und partnerschaftssuchende Singles zurück, um ihrem persönlichen Glück auf die Sprünge zu helfen.

Die anfängliche Euphorie weicht schnell einem gesunden Realismus. Die Suche nach dem Märchenprinzen entwickelt sich zur Suche nach den eigenen ganz privaten Wünschen und Zielen. Dabei verstricken sich die Schwestern in Amouren mit Gigolos und Charmeuren, Verheirateten und Rosenkavalieren, Heuchlern und Traumprinzen, Sexprotzen und Männern, denen die Libido abhanden gekommen ist; sie lernen Cybersex und Tantra kennen.

Dass jede der beiden auf ihre ganz  individuelle Art und Weise mit  Aufregung, Zuneigung, Ablehnung und Liebe umgeht, spiegelt sich in den Episoden wider: mal gelassen und humorvoll, mal sinnlich und prickelnd.

Ein herrlich unverblümter Bericht vom Finden und finden lassen und wie das im World Wide Web gelingt.

Das koydo-Team sagt dazu:

Das muss man als Online-Dater gelesen haben!
Diese Buch bietet einen kleinen Einblick in das Leben eines Singles auf der verzweifelten Suche nach einem Partner im Internet. Immer wieder wird behauptet, wie einfach es für Frauen ist, im Online-Dating einen Mann kennen zu lernen, aber Tatjana Meissner und Alexandra Winkler zeigen ehrlich und mit viel Humor, dass die Frauen es auch nicht immer leicht mit den Männern haben. Ein kurzweiliges Vergnügen, das zu mehr als einem Schmunzeln verlockt und jedem Online-Dater wohl das ein oder andere: „ja, das kenn ich!“ entlocken wird.
Ein absolutes Muss!

Autor: Tatjana Meissner / Alexandra Winkler
Titel:
Finde-mich-sofort.dePer Klick zum Glück oder per „net“ ins Bett?
Broschiert:
192 Seiten
Verlag:
Eulenspiegel Verlag
Sprache:
Deutsch
ISBN-13: 978-3359022961
Hörbuch: Best of finde-mich-sofort.de

Video zur Comedy-Lesung von „finde-mich-sofort.de“

Video zum neuen Buch „Alles außer Sex – zwischen Caipirinha und Franzbranntwein“

Video zum Comedy-Programm von Tatjana Meissner: die weißen Pferde

Foto: Thomas Nowak

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