Für manche Menschen ist die Beziehung das Ein und Alles. Insbesondere die erste Zeit mit einem neuen Partner ist geprägt von einer rosaroten Brille, die den Blick auf wesentliche Dinge manchmal verschleiert. Kein Problem für die meisten Menschen, denn irgendwann fällt die Brille an und plötzlich sieht man auch die Welt um sich herum wieder normal. Spätestens jetzt gibt es ein paar Dinge, die dringend wieder an Wichtigkeit gewinnen müssen.
Auch Stars wählen ihre Partner an Hand des Intellekts
Der Volkswirt Gustaf Bruze untersuchte 400 Ehen von US-Schauspielern und fand heraus, dass auch die Stars meist Partner mit ähnlichem Bildungsniveau heiraten. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel „Choices of Movie Stars: Does Spouse`s Education matter?“ im Journal of Human Capital veröffentlicht.
Dass Akademiker Akademiker und Hilfsarbeiter Hilfsarbeiter ehelichen ist also kein Phänomen der normalen Gesellschaft, sondern ist ebenso unter der Prominenz üblich. Hatte man für gewöhnlich angenommen, dass Schauspielerpaare einander finden, weil sie ähnliche Berufe und somit viele ähnlichkeiten und gemeinsame Interessen haben, so weiß man jetzt, dass diese bei der Partnerwahl bewusst oder unbewusst andere Kriterien verfolgen. Das so genannte „Assortative mating“ gibt es also nicht nur bei ärzten, Bankern und Professoren, sondern auch bei Hollywoodstars. Da Schauspieler in ihrer Branche allerdings häufiger auf Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund stoßen, kann man nicht damit argumentieren, dass sie sich für den Partner mit ähnlichem Bildungsniveau entscheiden, weil sie diesem einfach vermehrt begegnen. Die Schauspielerelite kann meist ähnliche Gehälter vorweisen, von daher ist Geld ebenfalls kein Kriterium für die Partnerwahl.
Vielmehr ist ein ähnlicher Bildungsabschluss für die Partnerwahl von Bedeutung. Nicole Kidman, die selbst nur elf Jahre zur Schule gegangen ist, hat sich in ihrer zweiten Ehe für Keith Urban entschieden, der sogar nur neun Jahre die Schulbank gedrückt hat. Elisabeth Cohen und ihr Mann Paul Giamatti hingegen können beide 19 Schuljahre vorweisen.
Warum aber sucht man sich einen Partner mit ähnlichem Bildungsniveau aus? Bruze vermutet, dass unser Bildungsgrad eng mit anderen Eigenschaften verknüpft ist, die für die Partnerwahl wichtig sind. Freizeitinteressen, kulturelle Vorlieben und Hobbys ähneln sich bei gebildeten Menschen genauso sehr, wie bei weniger gebildeten Menschen.
Gleich und gleich gesellt sich gern – dies trifft sowohl auf Otto-Normal-Verbraucher, als auch auf Stars und Sternchen zu.
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