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Die EINE Erklärung gibt es nicht

Schon ganz früh in der Jugend gibt es immer ein paar Menschen im Freundeskreis, die immer in festen Händen sind. Man hat sie so gut wie nie alleine erlebt und kann sich auch kaum vorstellen, dass sie jemals allein sein werden. Ist ein Partner Vergangenheit, lässt der nächste nie lange auf sich warten. Und dann wiederum gibt es auch immer die, die nie einen Partner haben. Und wenn doch, dann ist es auch schnell wieder vorbei. Doch woraus ergeben sich solch gravierende Unterschiede?

Forschen wollen das „Single-Gen“ gefunden haben. Wer Träger dieses Gens ist, so die Forscher, ist weniger häufig in einer Partnerschaft. Dies soll vor allem daran liegen, dass Menschen mit dem Gen 5-HTA1 mehr Serotonin produzieren, als Menschen, die dieses Gen nicht in sich tragen. Verliebte nämlich haben einen eher geringen Serotoninspiegel. Hinzukommt, dass Menschen mit  5-HTA1 häufiger neurotische Störungen und psychische Erkrankungen entwickeln, was eventuell eine Beeinträchtigung im Beziehungsalltag hervorrufen könnte, so die Forscher.

Kritik kommt von allen Seiten. Humangenetiker sehen das Problem vor allem bei der Ansicht, dass nur ein Gen für Liebesbeziehungen verantwortlich sein soll. Schließlich braucht es allein für die Körpergröße eine Zusammensetzung von 250 Genen.

Aus mathematischer Sicht zeigt sich die größte Schwäche im Vergleich. Die Forscher befragten 600 Studenten ganz simple nach ihrem Beziehungsstatus. Um statistisch sinnvolle Ergebnisse zu erhalten, hätten man allerdings zwei Gruppen befragen müssen, die sich in allen Merkmalen gleich sind und sich nur dadurch unterscheiden, dass die Versuchspersonen, der „richtigen“ Gruppe Träger des Gens sind und Versuchspersonen der Kontrollgruppe eben nicht. So kann man davon ausgehen, dass es das EINE Single-Gen wohl nicht gibt.

http://www.stern.de/gesundheit/biochemie-der-liebe-die-maer-vom-single-gen-2155750.html

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