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Virtuelle Freundin ersetzt echte Partnerin

Der neueste Trend aus Japan: Die Beziehung mit einer virtuellen Freundin, die per Smartphone immer mit dabei ist, hält ewig.

 

Das Computerspiel Love Plus, das vergangenen Jahres von der Firma Konami Digital Entertainment in Japan eigeführt wurde und sich bisher rund 430.000 mal verkauft hat, ist das beliebteste Dating-Game Japans.

Wie eine Art Tamagotchi kann man sich hier eine virtuelle Freundin erschaffen. Sinn des Spiels ist es, die Freundin gut zu behandeln und eine Beziehung aufzubauen. Vernachlässigt man seine virtuelle Partnerin, wird sie zickig und fordert Aufmerksamkeit. Dadurch haben die Spieler das Gefühl, ihr Leben tatsächlich mit einer Freundin an ihrer Seite zu verbringen.

Vergangenes Jahr hat ein Spieler sogar seine virtuelle Partnerin mit Hilfe eines Priesters geheiratet -tausende Fans waren online mit dabei.

Der japanische Urlaubsort Atami hat sich diesen Trend zu Nutze gemacht und bietet nun an den verschiedensten Sehenswürdigkeiten und romantischen Plätzen des Ortes die Möglichkeit an, seine virtuelle Freundin mit auf das Urlaubsfoto zu platzieren. Hierfür muss der Tourist an der jeweiligen Station einen Barcode in sein Smartphone eingeben und sich dann mit der Handykamera an dieser Stelle fotografieren lassen. Schaut man sich hinterher das Foto an, so ist man nicht mehr allein darauf abgebildet, sondern mit seiner virtuellen Lieblingsfigur. Möglich macht dies ein Programm zur Realitätserweiterung.

Im Hotel Ohnoya können die Fans sogar mit ihrer virtuellen Freundin ein Doppelzimmer mieten. Für den Urlaubsort bedeutet dieser Trend einen enormen Aufschwung, nachdem in letzter Zeit die Touristen ausgeblieben sind.

Warum aber fahren erwachsene Männer auf so ein Spiel ab?

Weil die Beziehung zu einer virtuellen Freundin aus dem Dating-Game Love Plus ewig hält, so der Mittvierziger Naoyuki Sakazaki.

www.sueddeutsche.de
http://www.sueddeutsche.de/reise/single-reisen-in-japan-urlaubsflirt-mit-dem-tamagotchi-1.1010439

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