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Grün vor Neid – steht mir wirklich gut

Ist die Braut eine enge Freundin, wird sie sich irgendwann zwischendurch ein paar Minuten Zeit nehmen, um einem jeden möglichen männlichen Heiratskandidaten vorzustellen. Ja, ich bin zwar auf der Suche, aber nein, ich möchte nicht an den Höchstbietenden verschachert werden.

So sitzt man dann die meiste Zeit alleine, beobachtet die Glücklichen und fühlt sich selbst hundeelend. Nicht unbedingt der Gedanke an einen perfekten Nachmittag für mich.
Ich muss sagen, es ist schwer für mich, die Happy Endings anderer zu ertragen, während ich alleine bin. Es hat weniger damit zu tun, dass ich es ihnen nicht gönne, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass ich mich frage, was bei mir schief gelaufen ist. Wessen Schuld ist es, dass ich noch immer Single bin und eine furchtbare Beziehung nach der anderen führe? Sind es die Männer? Habe ich einen Idioten-Magneten in meinem Hintern verstaut? Ziehe ich nur Männer an, die mich als Zeitvertreib sehen und eigentlich auf die nächstbeste Chance zum Fliehen warten?

Oder liegt es am Ende an mir? Vielleicht ist aber auch meine furchtbare Familie daran Schuld. Ich kann hier mit aller Liebe zu meinen Eltern sagen: Es ist sehr schwer zu einem normalen Menschen heranzureifen, wenn man eine Mutter hat, die ständig betont: “Wer mit 30 nicht verheiratet ist, hat ohnehin keine Chance mehr!” Meine Schwester hat das ohne Probleme hingekriegt. Mit 26 geheiratet, mit 27 das erste und nun mit 30 das zweite Kind auf dem Weg. Wie stolz meine Mutter war, als sie die Neuigkeiten hörte. Ich kann das nächste Familientreffen kaum abwarten. Da darf ich dann groß und breit erzählen, warum ich schon wieder verlassen wurde, warum ich noch immer nicht verheiratet bin und ob ich meine biologische Uhr denn nicht ticken höre.

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