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Peinlich ist’s…

…wenn der Opi in der Bahn auf dem Platz neben dir genau in dem Moment rüber guckt, wenn du die Handtasche aufmachst und die Unterwäsche vom letzten Tag rausblitzt. Gleichzeitig aber auch ein erfreuliches Gefühl, nicht weil ich ohne Unterwäsche in der Bahn saß, mir wurde freundlicherweise ein männliches Stück Stoff geliehen, sondern aus dem reinen Gefühl heraus einen wunderbaren Abend mit viel Wein und toller Gesellschaft genossen zu haben.

Johannes hatte mich zum Essen eingeladen – selbst gekocht von ihm. Interessanterweise war es das erste Mal, dass ein Mann ein „romantisches Dinner“ für mich zubereitet hatte. Es war köstlich, Johannes war witzig, charmant und eigentlich genau mein Geschmack. Wir redeten viel über das Leben, Träume, vergangene Beziehungen. Wir waren uns gar nicht so unähnlich. Seine Ex-Frau hatte ihn verlassen. Zwar nicht für seinen besten Kumpel, aber eben doch nach langer Beziehung und schließlich auch Ehe. Das ist nun 2 Jahre. Danach wollte er eigentlich erst einmal die Finger von Beziehungen lassen, hat aber nach nur 2 Monaten jemand neuen kennengelernt und wie er selbst sagt „Einsamkeit mir Zuneigung verwechselt“. Das Phänomen kenne ich. Wir stimmen darin überein, dass man wohl erst einmal mit sich selbst leben muss, bevor eine zweite Person in den Mix kommt.

Mit gefällt, dass Johannes sehr ehrlich ist und vor allem, dass ich bei ihm auch ehrlich sein kann. Wir sind beide nicht unbedingt auf der Suche nach der nächsten großen Liebe aktuell, sondern leben lieber noch ein bisschen vor uns hin.

Mit diesem Wissen konnte ich mich heute morgen ganz ohne Druck verabschieden. Ein kleines Stückchen von ihm trage ich noch an mir. Wiedersehen würde ich ihn auch gerne, aber eben ganz locker. Das lässt wirklich viel Raum für neue Entdeckungen.

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