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Kandidat Nummer 2

Kandidat Nummer zwei hatte Donnerstag meine ehrenhafte Anwesenheit in ein Restaurant bestellt. Ich mag es nicht gern am ersten Date essen zu gehen. Es dauert lang, man isst vor einem komplett fremden Menschen, was bei mir manchmal zu nervösen Schlabbereien führt und man weiß nie, was man bestellen soll. Nun gut, ich habe mich seinem Willen gebeugt, da er von diesem tollen neuen Restaurant gehört hatte und dieses unbedingt einmal ausprobieren wollte.

Sein Profil und seine Mails versprachen viel. Er war Polizist. Ich stehe auf Männer des öffentlichen Dienst, vor allem wenn es diesen gestattet ist eine Waffe zu tragen. Irgendwie macht sie das so…männlich und mächtig. Und Männer in Uniform sind sowieso ganz vorne im Rennen im sexy Look Award. Außerdem kam er in seinen Mails super nett und lustig rüber. Wir haben uns ungefähr eine Woche lang geschrieben, bevor wir uns getroffen haben und manchmal saß ich wirklich laut lachend vor dem Computer. Ich schätze seinen Humor ein bisschen dreckig und sehr schwarz ein. Eher jemand, der gern mal einen Witz auf Kosten anderer machte, aber selbst auch gut über sich lachen konnte.

Angekommen im Restaurant wartete er bereits auf mich (Pluspunkt). Ich tat so, als täte es mir wahnsinnig leid, dass ich zu spät war und entschuldigte mich sehr nett. Er verzieh mir schnell, winkte es ab und kam gleich mit einem Kompliment hinter her. Irgendwas von: Auf so etwas Schönes wartet man doch gern. Ein wenig hoch gegriffen für ein erstes Treffen, aber nett war es dennoch. Es fing also gut an und lief auch weiter sehr gut. Wir hatten uns viel zu erzählen und die Storys die er so aus dem täglichen Dienst erzählte, brachten mich wirklich zum lachen.

Leider endete das Date dann sehr abrupt und schnell, als er einen Kommentar abgab, den ich am Anfang noch als einen seiner Scherze auslegte. Er sagte, dass er sich vor nicht allzu langer Zeit mal mit einer Freundin unterhalten hatte, die Lehrerin war. Diese beklagte sich wohl über ihre Arbeit und über diesen einen Jungen in ihrer Klasse, der nur Unsinn anstellte. Er war nicht zu bändigen und sämtliche Sanktionen seien wirkungslos geblieben. Seine Antwort: „Da bin ich froh, dass ich Polizist bin, ich kann die Jugendlichen wenigsten schlagen!“

Ob ich den wohl noch einmal wiedersehe? Die Entscheidung ist hart!

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