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Fliegen

Ich hasse fliegen. Ich hasse es wirklich mehr als alles andere auf der Welt. Jedes Mal wenn ich einen Flughafen betrete dreht sich mein Magen um. Sogar wenn ich Menschen abhole. Eine Zeit lang habe ich meinen Vater jeden Freitagabend vom Flughafen abgeholt, weil er beruflich über die Woche weg war. Und jedes Mal, wenn ich vor der Anzeigentafel stand um herauszufinden, wohin genau ich musste, habe ich mich gefragt, was wohl auf der Tafel stehen würde, wenn ein Flugzeug abgestürzt ist. Ob die solange verspätet drauf schreiben, bis sie den Flug einfach vollständig löschen? Oder gibt es eine Anzeige mit „leider abgestürzt – mehr Glück beim nächsten Mal“.

Man soll ja immer direkt nach größeren Flugzeugabstürzen fliegen, sagt mein Vater. Da geben dann alle besonders Acht. Macht die ganze Prozedur jetzt nicht viel angenehmer. Dennoch habe ich brav das Flugzeug bestiegen. Und dann saßen wir und warteten auf den Start. Eine halbe Stunde später kam dann die Durchsage, dass wir Motorenprobleme haben und jetzt erstmal jemand kommen muss zur Reparatur. Juhu. Mit Flugangst freut man sich dann besonders. Nicht nur, dass man in diesem Flugzeug eingesperrt ist und weiß, dass es zwangsläufig irgendwann zum Start kommen muss, nein man weiß auch, dass man mit einem möglichweise kaputten Motor die ganze Sache antreten muss.

Ich habe zum Allerheilmittel gegriffen und mich einfach volllaufen lassen. Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein und meine Schwester war so nett mich nicht zu wecken. Als ich wieder wach wurde standen wir immer noch. Meine Schwester korrigierte mich, wir standen schon wieder. Ich hatte den kompletten Flug mit sechs Stunden Verspätung verpennt. Alkohol ist eben doch manchmal eine Lösung.

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