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Der Wunsch nach Freiheit

Gut, ich werde also mit meiner Schwester unterwegs sein. Not gegen Elend und meine Schwester hat gewonnen. Positiv Denken hilft bekanntlich. Dem werde ich dann einmal nachgehen.

Alex war fast ein bisschen traurig. Ich glaube leider weniger, weil ich zwei Wochen weg bin, sondern vielmehr weil er langsam aber sicher schon wieder den Drang in die weite Welt verspürt. Ich frage mich ja wie lange man so etwas aufhalten kann. Wohl nicht ewig nehme ich an. Ich selbst verspüre einen solchen Drang eher selten. Während alle anderen gern nach der Schulzeit noch ins Ausland wollten, habe ich mir lieber schnell einen Studiengang gesucht, bin von zu Hause ausgezogen und  wollte eigentlich nur eins: So schnell wie möglich unabhängig von meinen Eltern werden.

Bei Alex liegt die Lage anders. Er redet eigentlich nur von seinen Reisen und was er alles erlebt hat. Gefühlt jedenfalls hat er keine Familie und auch generell wenig, was ihn in Deutschland hält. So langsam wird mir wirklich klar, dass er wahrscheinlich nur einen Zwischenstopp hier einlegt und eigentlich so schnell es geht wieder die weite Welt erkunden will.

Auch wenn er es so deutlich nicht sagt, merkt man, dass es ihm fehlt jeden Tag ein neues Abenteuer zu erleben und in den Tag hineinzuleben ohne zu wissen, was morgen ist. So gut wir uns auch verstehen, muss ich sagen, dass eine solche Lebensweise überhaupt keine Option für mich darstellt. Ich brauche definitiv Sicherheit, dass es morgen Abend Fischstäbchen geben wird. Planung ist mein zweiter Vorname und wenn ich dieser nicht ausreichen nachgehen kann, werde ich ganz wahnsinnig.

Ich lasse es auf mich zukommen mit Alex, gebe der ganze Sache aber wohl keine großen überlebenschancen.

Stattdessen plane ich lieber den Urlaub mit meiner Schwester nach Sardinien. Flüge gebucht. Nächste Woche geht es los. Für 10 Tage. Länger konnte sie ihre Kinder nicht abdrücken.

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