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Nächtliche Gedanken

Der erste Abend in einer neuen Wohnung ist immer etwas merkwürdig. Es fühlt sich alles noch nicht wie das eigene zu Hause an und trotzdem benimmt man sich als wäre es eben das. Jede erste Nacht in meinem Leben in einem neuen Heim, bin ich mitten in der Nacht aufgewacht, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wo ich war. So auch diesmal. Der einzige Unterschied: wenn ich sonst aufwache, schlafe ich auch innerhalb von Sekunden wieder ein. Diesmal nicht.

Eigentlich schlafe ich gern alleine. Man muss sich sein Bett nicht teilen, kann sich so breit wie irgendsmöglich machen und wacht nicht bei jeder Bewegung des anderen auf. Außerdem ist die Temperatur nur von meinem eigenen Körper abhängig. Kein geschwitze von aneinander gedrängten Körperteilen, weil es ja bei 35 Grad im Hochsommer immer noch von absoluter Wichtigkeit ist, ja so eng wie möglich einzuschlafen. Ohne all dieses Leid schläft es sich nun mal einfach besser und ruhiger.

Als ich dann aber mitten in der Nacht so dalag und noch überlegte was genau eigentlich vor sich geht, schwirrte mir der Gedanke durch den Kopf , dass ich genau in diesem Moment eigentlich nicht gern alleine sein wollte. Die Worte meiner Ex schwirrten mir immer noch im Kopf herum und hielten mich davon ab wieder ins Traumland abzudriften. Warum hatte sie dies gesagt, warum nicht einfach das Fotoalbum zur Seite gelegt und die Dinge sein lassen, wie sie waren. Nein! Sie hatte scheinbar das dringende Bedürfnis in mir wieder Gedanken frei zu rütteln. Gedanken über sie, über uns und warum wir eigentlich so schnell aufgegeben hatten. Aus einem dringenden Bedürfnis der Neugier das befriedigt werden wollte, checkte ich am Ende des Kellertages erst mal ihr Facebook Profil. Laut Internet war sie in einer Beziehung. Gut, dass hatte sie ja scheinbar noch nie vom Flirten abgehalten und so fragte ich mich, wie ernst diese Beziehung wohl sein mochte. Leider gab es keinen Weg dies herauszufinden, ohne sie dabei wissen zu lassen, dass ich mit irgendwem über sie gesprochen habe. Mein Kopf wollte es aber in dieser Nacht nicht dabei belassen und grübelte weiter.

Irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlafen und habe die merkwürdigsten Träume durchlebt. Da hat mein Unterbewusstsein wirklich sensationelle Arbeit geleistet! Nun heißt es dennoch erst mal alleine sein, was ich auch eigentlich sehr genieße. Zumindest allein im Sinne von ohne Tim in meinen vier Wänden! Ein wahrer Traum…

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