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Ein Keller des Grauens

Wie geplant, bei Einzug in eine neue Wohnung, wollte ich im Keller meiner Eltern für Ordnung sorgen. Nicht nur, dass ein Großteil meiner Möbel dort eingelagert war, auch die Sachen meiner Ex hatten dort ein komfortables zu Hause gefunden, zum ärger meiner Mutter. Die brauchte den Kellerplatz nämlich äußerst dringend. Denn wie sollte es ihr auch möglich sein, mit den anderen 3 Kellerräumen auszukommen? Es war also höchste Not ihrem Leid ein Ende zu setzen und mich daran zu machen, meine Möbel in meine neue Wohnung zu verfrachten. Dies bedeutete eine unvermeidliche Konfrontation mit meiner Ex-Freundin. Obwohl es bis dato eine ganze Weile her war, dass wir uns getrennt haben, war der Gedanke sie wiederzusehen dennoch ein mulmiges Gefühl. Schließlich weiß man erst ob man tatsächlich über den Ex-Partner hinweg ist, wenn man sich wieder mit eben diesem konfrontiert sieht. Beim letzten Treffen war dies definitiv nicht der Fall. Seitdem war einige Zeit vergangen und ich hatte mich wieder ins Leben geworfen, mit dem enttäuschenden Ergebnis von einigen miesen Dates und keinerlei Aussicht auf Besserung.

Mein mieses Datingleben beiseite, es war nichts im Vergleich zu dem Chaos, das mich im Keller erwartete. Wenn man seit mehr als einem Jahr nicht mehr in einen Raum hineingeschaut hat, kann man nur dankbar sein, das nicht alles vergammelt und verrottet in der Ecke liegt. Ich hatte einen Plan, der mich schnell rein und mit den nötigen Möbeln und Co. wieder herausbringen sollte. Rein, raus, fertig! (Das klingt ganz schön falsch). Dieser wunderbare Plan wurde natürlich zerstört. Von niemand anderem als meiner Ex. Warum auch nach Plan handeln, schließlich hat es sie immer herzlich wenig interessiert, was die Lebensplanung so sagt

Meine Ex-Freundin hat das Symptom was so viele Frauen zu plagen scheint: sie verliert sich in Kleinigkeiten! Wir waren also dabei den Keller auszuräumen und dabei unseren alten Hausstand zu sortieren, als ihr eine Tüte voller alter Fotos und Erinnerungen in die Hände fiel. Prompt ließ sie sich auf den Sessel in der Ecke fallen und fing an ein Foto nach dem anderen zu betrachtet und dabei hin und wieder zu ohhhhen und aaaaahen. Das ein oder andere Kichern war auch dabei. Warum zur Hölle ich darauf eingegangen bin, frage ich mich im Nachhinein wirklich. Aber es interessierte mich doch, was genau so faszinierend war, dass es einer Pause bedurfte.

Es war ein Fotoalbum von der Hochzeit ihrer besten Freundin. Ein Tag, der mir voller schöner Momente in Erinnerung geblieben ist. Danach sprach sie aus, was ich dachte.

Schließlich war das der Tag, an dem ich gemerkt habe, dass ich dich heiraten will!“ Dass dieser Gedanke in meinem Kopf herumgeisterte ok! Aber was machte er in ihrem Kopf???

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