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Das Schokolakritz der Dating-Welt

Frustration macht sich breit in Form eines Maxipacks verschiedener Gummibärchen Sorten. Ein paar Abende zuvor verbrachte ich mal wieder einige Zeit vor dem Computer. Da ich mich nun offiziell und aus ersichtlichen Gründen aus dem sogenannten „Casual-Dating“ zurückziehe (so viele komische Menschen) wollte ich mal wieder in mein anderes Profil auf einer „ganz normalen“ Singlebörse reinschauen. Es hatte sich nicht wirklich viel getan. Zwei Nachrichten, aber nichts was mich interessiert hätte. Irgendwie ein wenig deprimierend, dass innerhalb von ein paar Monaten nur zwei lausige Nachrichte eingetrudelt sind.

Egal, zumindest kann ich jetzt von vorne beginnen und mich wieder aktiv auf die Suche machen. So durchforste ich mal wieder von neuem Profil nach Profil und finde mal wieder nichts 100% ansprechend. Aber wer tut das schon. Man muss schließlich Kompromisse eingehen in meinem Alter.

In Folge dieses mittlerweile weniger spannenden Prozedere esse ich langsam aber sicher 360 Gramm eines Bonner Süßwarengeschäfts auf und stelle wie immer zum Ende einer solchen Packung fest, dass mir erstens extrem übel ist und zweitens wie immer nur die ekligen braunen Lakritz Teile drin geblieben sind. Keiner (und da bin ich mir wirklich sicher) mag dieses eklige Schoko-Lakritz Gemisch und dennoch ist es immer im übermaß vorhanden.

Bei näherer Betrachtung dieses Gedankengangs habe ich die Befürchtung, dass ich das braune Schoko-Lakritz der Dating-Welt bin. Keiner mag es so wirklich, da es aus verschiedensten Gründen (psychologischer Schaden dank Ex, langsam zu alt, soziale Kompetenzen diskutabel) nicht den Geschmack trifft und am Ende bleibt es in der Packung allein zurück.

Als meine Hand dann ganz unbewusst wieder in die Packung greift, fällt mir erleichtert auf, dass auch das letzte Stück Lakritz noch einen Besitzer findet und wenn auch nur aus purer Langweile.

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