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Sollte man seinen Schwarm googeln?

Hat man sich in Jemanden verguckt oder findet man eine Person interessant, ist es gut, ein wenig mehr über diesen Menschen herauszufinden.

Um sich ein genaueres Bild von seinem Schwarm machen  und hinter die Fassade blicken zu können, hat man sich früher in dessen Umfeld nach seinen Vorzügen, Mängeln, Interessen und dem Lebenslauf  erkundigt.

Heutzutage, in Zeiten des Internets, benötigt man dazu nur noch wenige Klicks.  Im Netz kann man schließlich auf so ziemlich jede Frage eine Antwort bekommen – und genauso leicht findet man dort andere Personen wieder. Gibt man den Namen seines Schwarms in Google oder andere Suchmaschinen ein, so kann man schnell herausfinden, auf welchen Communitys dieser angemeldet ist und in welchen Vereinen oder Gruppen er oder sie sich aufhält. Je nachdem wie freizügig der Schwarm seine Daten im Internet preisgibt, hat man als Suchender Zugriff auf viele Informationen wie Fotos, Freundeslisten,  Vereinszugehörigkeit, Hobbies, Schule und Beruf. Recht zügig kann man sich so einen ersten Eindruck über einen Menschen verschaffen und sich bereits vor einem ersten Date ein Urteil  bilden.

Aber ist es okay, seinen Schwarm zu googeln? Sollte man sich nicht lieber selbst ein eigenes Bild seines Gegenübers machen und diesem die Möglichkeit geben, sich vorzustellen und den ersten Eindruck mitzubestimmen? Oder sollte man alle Möglichkeiten, auch das hierfür optimal geeignete Internet, nutzen, um an Informationen über die betreffende Person zu kommen?

Viele Menschen, vor allem junge Leute, geben im Netz etliche Details über ihr Leben preis – manchmal sogar zu viele. Angefangen von Fotos der letzten Party über ihren Beziehungsstatus bis hin zu Neuigkeiten aus ihrem Freundeskreis oder ihrer Familie, wird dem Internet oftmals alles so leichtgläubig anvertraut, als wäre es der beste Freund oder die beste Freundin. Jugendliche und junge Erwachsene vertrauen sich einer breiten Masse an Konsumenten an, ohne darüber nachzudenken, wer alles diese, einmal online gestellten, Informationen zu Gesicht bekommen kann.

Unabhängig davon, dass man, meiner Ansicht nach, mit seinen Daten behutsamer umgehen sollte, finde ich es durchaus in Ordnung, wenn man seinen Schwarm googelt. Da dieser die Informationen über sich und sein Leben freiwillig, durch Hochladen ins Netz, öffentlich gemacht hat, ist es auch nicht verwerflich, diese zu lesen. So kann man eventuell Themen für ein erstes gemeinsames Gespräch finden oder feststellen, ob man ähnliche Interessen hat.

Jedoch sollte man nicht den Fehler machen, sein Urteil über diese Person auf Basis der gesammelten Informationen endgültig zu fällen, sondern diese selbst näher kennen lernen. Denn das Internetprofil eines Menschen stimmt nicht immer mit der wahren Person überein. Manchmal versteckt sich hinter einer coolen Fassade doch eine interessante Person oder umgekehrt.

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